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Bräuche sind magie

Rund um das Jahresende wird es meist doch immer hektisch – das scheint wohl eine unausweichliche irdische Gesetzmäßigkeit zu sein. Vielleicht erleben wir gerade deswegen seit einigen Jahren ein Rauhnächte – Comeback. Immer mehr Menschen nutzen den Brauch um die zwölf Nächte, vom 25. Dezember bis zum 6. Januar, um zur Ruhe zu kommen und Neuorientierung Raum zu geben.

Die Rauhnächte sind der krönende Abschluss und gleichzeitig auch der magische Moment des Neuanfangs eines jeden Jahres.
Sie bilden genau die elf Tage und zwölf Nächte, die das Mondjahr (354) mit dem Sonnenjahr (365) komplettiert.
Alles findet während dieser Zeit zu seinem Gleichgewicht, zu einer Art universellen Harmonie.

Vor allem gefällt mir die Idee von Ruhe.

Denn in der Ruhe können wir besser wahrnehmen, was eigentlich schon da ist – in der Ruhe kann eine große Kraft liegen.

die Wiederbelebung alter Überlieferungen ...

Die ursprünglichen Rauhnacht-Rituale und – Erzählungen stammen aus einer Zeit, von der wir heute recht wenig reproduzieren können aber es wird immer wieder von denselben Kernelementen gesprochen:

 

  • Innenschau und Ruhe
  • Resonanz mit der Natur
  • Rückschau und abschließen
  • Vorausschau, manifestieren und orakeln

Einstimmung und Vorbereitung auf die Rauhnächte

Ritual 1: Altes abschließen

Schulden, ein offenes Projekt bei der Arbeit oder ein ungeklärter Konflikt können sich in unserem Kopf so breit machen, dass kaum etwas anderes Platz hat. Daher empfehle ich dir, möglichst alle belastenden Angelegenheiten vor dem Beginn der Rauhnächte aufzulösen.

Ritual 2: Ausmisten

Ordnung und Übersicht, das wünschen wir uns wohl alle. Nur noch wirkliche Lieblingteile besitzen, nur Dinge, die dir Energie geben statt nehmen. Raum schaffen, bewusst konsumieren, ausmisten statt aufräumen, putzen, Geliehenes zurückgeben.  Wer Altes gehen lässt, schafft Raum für Neues.

Ritual 3: Raum für Reflexion und Meditation schaffen  

Für mich das wichtigste Element der Rauhnächte. Hier gibt es gar keine richtige Anleitung. Wichtig ist: Ein paar Minuten oder sogar Stunden – je nachdem, was in dein Leben passt – sollten jeden Tag dir gehören. Und wenn du das Gefühl hast “zu wenig Zeit” zu haben, dann hilft es nur, Zeitfresser zu identifizieren und zu reduzieren. Fakt ist: Irgendetwas muss gestrichen werden. Welche Aktivitäten in deinem Leben kurzfristig (oder sogar langfristig) gestrichen werden können, kannst nur du selbst beantworten. Überlege dir, welche Zeitfresser, du die nächsten Tage weglassen oder einschränken möchtest

Ritual 4: Morning Pages

Ob du Traumtagebuch führst, den ersten Gedanken des Tages aufschreibst, nach der Meditation deine Erfahrung dokumentierst oder wie im klassischen Journaling drauflos schreibst, ist egal. Die Idee ist es, die eigenen Beobachtungen bewusst festzuhalten, sodass du später Rückschlüsse ziehen kannst.

Wenn du ein Rauhnacht-Tagebuch führst, kannst du über das nächste Jahr hinweg immer mal wieder abgleichen, wie deine täglichen Eingebungen sich manifestiert haben. Bei Beobachtungen und dem Orakeln gilt: Die erste Nacht ist der Vorbote des Januars, die zweite der des Februars, und so weiter.

Ich persönlich liebe meine Morning Pages-Ritual. Daher achte ich während der Rauhnächte besonders darauf, meine innere Stimme direkt nach dem Aufwachen festzuhalten.

Ritual 5: Räuchern & orakeln

Durch die Auseinandersetzung mit den Bildern von Orakeldecks oder Tarotkarten bekommt man einen Zugang zu anderen Blickwinkeln. Sich mit den Karten hinzusetzen, sich Zeit dafür zu nehmen kann ein achtsames Ritual sein, indem man sich mit sich selbst verbindet und die Intuition stärkt.  

Ziehe dafüjeden Morgen eine Karte für den Fokus des Tages. Anschließend kannst du auch einfach das Bild der Karte betrachten und deine eigenen Assoziationen finden oder im jeweiligen Begleitbuch nachlesen, was die Karte bedeutet.. Wenn eine Karte beim Mischen aus dem Deck fällt, schau dir auch die Bedeutung dieser Karte an. Die gezogenen Karten und deine Gedanken dazu kannst du ebenfalls in dein Tagebuch schreiben.

Das Räuchern gehört schon sehr lange zu den typischen Rauhnacht-Ritualen. Dabei sollen böse Geister ferngehalten und erwünschte Energien eingeladen werden. Du kannst dir online Räuchersets speziell für die Rauhnächte besorgen.

Ritual 6: Viel Zeit draußen

Geh auch ganz besonders dann raus, wenn es regnet oder sogar stürmt. Den Elementen ausgesetzt zu sein, gehört zur Erfahrung der Rauhnächte dazu und der Wind kann einem manchmal .. den Kopf frei pusten .. 🙂

Ebenso wichtig wie die Verbindung zur Natur ist für mich die Verbindung zum eigenen Körper. Meine Yogapraxis ist über das gesamte Jahr ein guter Begleiter und auch während der Rauhnächte halte ich an ihr fest. Allerdings passe ich den Fokus an die verschiedenen Tage und Themen an. Gerade in dieser Zeit ist es spannend bewusst mit dem eigenen Körper umzugehen und auf ihn zu hören.

 

Die Zeit der Rauhnächte soll dir Ruhe und Klarheit schenken und keinen zusätzlichen Stress bereiten.

Also: Keep it simple!  

Wichtig ist nur: Sei ehrlich mit dir! Um echte Verbindung zu uns selbst zu spüren, müssen wir allen Seiten Beachtung schenken.  Wer die Schatten ignoriert, verpasst die Chance, sie zu integrieren.

Unter dem Motto “Das Licht wird geboren” starte ich die Rauhnächte bereits mit der Wintersonnenwende am 21. Dezember, ab dann werden die Tage wieder länger.

Das Zwölf-Wünsche-Ritual für die Thomasnacht vom 20. auf den 21. Dezember:

Schreibe dreizehn Wünsche, die dich betreffen, für das kommende Jahr auf einzelne Zettel und falte diese zusammen. Die Zettel werden zusammen in eine Box, in ein Säckchen oder in einen Briefumschlag gelegt. In jeder Rauhnacht wirst du dann blind einen Zettel herausziehen und ihn verbrennen. Nach den zwölf Rauhnächten bleibt ein Zettel übrig. Für den Wunsch, der darauf steht, bist du selbst zuständig und setzt so den Fokus für das kommende Jahr: Es liegt in deiner Hand, dich im neuen Jahr zubemühen, diesen zu erfüllen.

Ob du deine Rauhnächte jetzt am 21. Dezember oder doch lieber nach der Vorweihnachtszeit in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember beginnen möchtest, bleibt dir überlassen. Die Wünsche solltest du bis zum 24. allerdings notiert haben.  Ich warte übrigens nie bis Mitternacht, versuche aber vor Sonnenaufgang aufzustehen.

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